Fun | Kurioses
… alles rund um die Kugel
Immer, wenn ich was Neues entdecke, werde ich die Sammlungen ergänzen.
Wenn ihr die vorliegende Sammlung mit euren Fundstücken erweitern wollt:
Nur zu – schickt es mir per Mail – ich werde es hinzufügen!
„Fanny“ – ohne die funktioniert Pétanque nicht
„Eine Fanny bekommen“ oder „Die Fanny küssen“ – was soll das mit Pétanque zu tun haben?!?
Eigentlich kennt diese schon über 100jährige (?) Tradition jeder, der sich dem Pétanque verschrieben hat.
Es kursieren auf allen Boule-Plätzen der Welt die unterschiedlichsten „Gerüchte“ über diese Geschichte – und jede ist die Einzig Wahre (wie es sich eben mit solchen Überlieferungen/Legenden immer verhält).
Allerdings ist ohnehin jede dieser „wahren Geschichten“ grundsätzlich nur mit einem zwinkernden Auge zu betrachten.
Ein Spiel zu verlieren ist immer drin – die schlimmste Schmach eines jeden Boulers ist es allerdings, ein Spiel, ohne einen eigenen Punkt, verloren zu haben – also ein 0:13.
Diese „Zu-Null-Niederlage“ ist der Ausgangspunkt für die Begebenheit des „Fanny küssens“.
Unten könnt ihr eine kleine Sammlung dieser ‚Einzig wahren Überlieferungen‘ nachlesen – sucht euch eure eigene Wahrheit zusammen.
Ebenso hab ich auch im Laufe der Jahre eine kleine Sammlung der unterschiedlichsten ‚Fannys‘ angelegt – es sind unzählige im Netzt als Grafiken zu finden – ebenso, wie es auf nahezu jedem Boulegelände die unterschiedlichsten Ausführungen als Bild, Plastik oder gar in Stein gemeißelt gibt.
Ein Legende stammt angeblich aus Savoyen
Um Missverständnissen vorzubeugen:
„Fanny küssen“ ist nicht etwa eine Belohnung,
sondern bedeutet, ein Spiel 0:13 zu verlieren!
Der Brauch stammt angeblich aus Savoyen. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg gab es im Café von Grand-Lemps eine Kellnerin namens Fanny. Der Legende nach durften Kunden, die beim Boulespiel verloren hatten, ohne auch nur einen Punkt erzielt zu haben, ihr zum Trost einen Kuss geben – einen auf jede Wange, wie es sich gehört.
Eines Tages ereilte auch den Bürgermeister von Grand-Lemps dieses Missgeschick, und er wollte sich ebenfalls von Fanny trösten lassen. Ob Fanny nun irgendetwas gegen ihn hatte oder ihn nur öffentlich bloßstellen wollte, ist nicht bekannt. Jedenfalls stellte sie sich auf einen Stuhl, hob ihren Rock hoch und streckte dem Bürgermeister ihren Hintern entgegen! Der Bürgermeister wollte nicht kneifen (im übertragenen Sinn, versteht sich) und gab Fanny zwei herzhafte Küsse – auf den Hintern!
Da nicht immer eine Fanny zur Stelle ist, die bereitwillig ihren Hintern zur Verfügung stellt, ist es Sitte, überall dort, wo Boule gespielt wird, eine Fanny parat zu haben. Die unglücklichen Verlierer müssen dann in aller Öffentlichkeit eine Fanny in Form eines Gemäldes oder einer Skulptur küssen.
So wurde aus dem einstigen Trost die „schlimmste“ Strafe für jeden Boulisten!
Übrigens soll im Französischen der Ausdruck „être capot“, was beim Kartenspiel so viel heisst wie „schwarz sein“, von einem provenzalischen Ausdruck stammen, der nichts weiter bedeutet als – den Hintern küssen!
Kein Wunder also, dass in der Provence überall dort, wo Boule gespielt wird, auch die Karten nie weit sind.
(Auszug aus der Homepage des BBPV)
Boule ist auch Frauensport?!?
Noch eine der Gerüchte besagt, dass ein kleines Grüppchen älterer Herren ihrem Boulespiel frönte.
Am Spielfeldrand drückten sich während der anregenden Partie schon die ganze Zeit über 2 hübsche junge Mädchen herum und beobachteten das Geschehen.
Als die Spieler sich dann doch aufgrund der permanenten Beobachtung unwohl zu fühlen begannen, fragten sie die Mädchen, warum sie andauernd kichern und verschmitzt lächelnd die Köpfe zusammenstecken würden, als ob sie sich über das Spiel lustig machen wollten.
Nach längerer „Diskussion“ verkündeten die Mädchen unter schallendem Gelächter der Männer, dass sie dieses seltsame Kugelspiel sicher ebenso gut spielen könnten – zumal es ja auch wirklich einfach zu wirken scheint.
„Boule ist ein Männersport – Frauen haben dabei nichts zu suchen und schon gar nicht selbst zu spielen – die können das nicht„!
Die Mädchen fühlten sich in ihrer Ehre verletzt und ebenso herausgefordert, so dass sie gekränkt auch noch provokativ ihren garantierten Sieg prognostizierten.
Was die Männer alles versprachen und ankündigten, falls die Frauen auch nur einen Punkt erzielen würden, ist nicht mehr nachzuvollziehen – Eine Niederlage war noch nicht mal ansatzweise eingerechnet, da ja auch völlig undenkbar.
Eines versprachen die Männer auf jeden Fall (ohne würde sich dieser Brauch ja auch nicht bis in die Gegenwart halten), dass sie im Falle eines Sieges der Mädchen kollektiv deren Hintern küssen würden.
Lange Rede, kurzer Sinn – sie verloren das Spiel – und das auch noch zu Null …
War die Fanny eine südfranzösische Kuh oder Kellnerin?
Man erzählt, zwei Spieler hätten gewettet, daß derjenige der eine 13 : 0 – Niederlage erleidet, das Hinterteil der Fanny küssen muss. Wobei die einen behaupten die Fanny war eine südfranzösische Kuh und die anderen behaupten sie war eine südfranzösische Kellnerin.
Da den meisten die Version mit der Kellnerin wohl am besten gefiel, ist man bei dieser Version geblieben.
Vielleicht war es auch ganz anders, niemand weiß es mehr so genau.
Fanny könnte auch ein kurvenreiches Mädchen aus Lyon gewesen sein
Eine weitere Version.
Fanny war der Legende nach ein kurvenreiches Mädchen aus Lyon und hatte einen Hintern, der so breit war wie ein Bidet.
Sie schaute den Boule-Spielern zu, hob für die Verlierer ihre Röcke und entblößte ihr nacktes Hinterteil, das dann zu küssen war. Heute hängt in fast jeder Boule-Bar eine Karikatur der Fanny als Bild oder Ikone, mit hoch gehobenen Rock, versteht sich und der liebevollen Aufforderung “ Baiser la Fanny „!