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… alles rund um die Kugel, was nicht zwingend und gezielt einzuordnen ist – aber vieleicht interessant

Immer, wenn ich was Neues entdecke, was durchaus beim Sport mit der Kugel wichtig sein könnte, werde ich die Sammlungen ergänzen.
Wenn ihr die vorliegende Sammlung mit euren Fundstücken erweitern wollt:
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Turniersysteme

Wie auch bei manchen anderen Sportarten gibt es beim Pétanque zahlreiche Möglichkeiten, ein Turnier zu organisieren – Turniersysteme gibt es viele im „Angebot“.

Jede Turnierform hat ihren eigenen Reiz.
Allerdings ist die Auswahl der Turnierform und des Turniersystems natürlich von einigen Faktoren abhängig, die im Vorfeld eine Entscheidung eventuell einschränken.

In der folgenden Liste sind die gängigsten Turnierformen aufgelistet.

Das Schweizer Turniersystem hat seinen Ursprung im Schachsport und erfreut sich auch in anderen Sportarten wachsender Beliebtheit.
Es stellt eine Mischung aus einem Gruppensystem (Jeder gegen Jeden) und dem KO System dar.

Es stellt sicher, dass

  • alle Meldungen die gleiche Anzahl von Spielen austragen
  • Meldungen unterschiedlicher Spielstärke an einem Turnier teilnehmen können
    (Damen und Herren, Jugendliche und Schüler mit Senioren, spielstärkere und spielschwächere Spieler)
  • die meisten Spiele, vor allem gegen Mitte und Ende des Turniers, zwischen Meldungen annähernd gleicher Spielstärke ausgetragen werden
  • auch die Spiele zwischen Spielern unterschiedlicher Stärke Bedeutung haben, da nicht nur Sieg oder Niederlage, sondern auch das Punktergebnis eine wichtige Rolle spielt
  • man gegen viele verschiedene Spieler, aber nie zweimal gegen dieselben spielt
  • nicht alle Meldungen gegen alle anderen spielen müssen.

Gruppeneinteilungen
Die Meldungen werden in der Regel nicht in Gruppen eingeteilt.
(Spieler aller Spielstärken können eine Gruppe bilden.)

Durch den Auslosungsmodus wird erreicht, dass ab circa der dritten Runde annähernd gleichstarke Gegner aufeinandertreffen.
Es ist lediglich zu gewährleisten, dass eine ausreichende Anzahl von Runden gespielt wird.
Die Mindestanzahl ist die Anzahl der Runden, die auch im einfachen KO-System zu spielen wären.

In der Praxis haben sich 1-2 Runden mehr als im einfachen KO System bewährt.

Beachten Sie bitte, dass im Schweizer System die Anzahl der zu spielenden Runden deutlich unter der Anzahl der Mitspieler liegen sollte. In bestimmten Auslosungskonstellationen kann prinzipiell nicht gewährleistet werden, dass vollständige Rundenauslosungen zusammengestellt werden können.
Dies kann besonders bei kleinen Teilnehmerfeldern auftreten, wenn zum Beispiel mit 6 Meldungen 4 oder 5 Runden gespielt werden sollen. In solch einem Fall ist die Durchführung des Turniers im Gruppensystem zu empfehlen.

Ranglistenmodus
Durch die Turnierleitung kann ausgewählt werden, nach welchen Kriterien die Rangliste erstellt werden soll:

1. Standard (nur Spielpunkte):
Für jedes gewonnene Spiel wird ein Wertungspunkt vergeben.
Bei gleicher Anzahl an Wertungspunkten entscheidet die Differenz bzw. Anzahl der Spielpunkte.

2. Buchholzzahl (BHZ)
Die Buchholzzahl oder indirekte Punktzahl einer Meldung ist die Summe der Punkte aller bisherigen Gegner, d.h. sie ist ein Maß für die Spielstärke der Gegner.
Haben mehrere Meldungen die gleiche Anzahl an Spielen gewonnen, so ist diejenige in der Tabelle vorne, die bisher die stärksten Gegner hatte.
Eine Meldung, die in einer Runde ein Freilos hatte, erhält für diese Runde die Punktzahl des Tabellenletzten.

3. Fein-Buchholzzahl (FBHZ)
Die Fein-Buchholzzahl ist die Summe der Buchholzzahlen aller bisherigen Gegner und ist eine Verfeinerung der Buchholzwertung.

4. Schochzahl (Schoch)
Die Schochzahl ist die Summe der Punkte aller bisherigen Gegner, gegen die ein Spieler gewonnen hat.
Sie ist ein Maß für die Spielstärke der unterlegenen Gegner.
Haben mehrere Meldungen die gleiche Anzahl an Spielen gewonnen, so ist diejenige in der Tabelle vorne, die bisher gegen die stärksten Gegner gewonnen hat.
Eine Meldung, die in einer Runde ein Freilos hatte, erhält für diese Runde die Punktzahl des Tabellenletzten.

5. Verlaufssumme (Progressive oder Cumulative)
Für jeden Spieler werden seine Wertungspunkte aller Runden addiert.
Beispiel: Ein Spieler hat in den Runden wie folgt gespielt: 1 0 1 0 1 (1=Sieg, 0=Niederlage).
Dann betragen seine Wertungspunkte jeweils nach den Runden: 1, 1, 2, 2, 3 und seine Verlaufssumme ergibt: 1 + 1 + 2 + 2 + 3 = 9
Dies führt dazu, dass bei n Runden die Wertung der ersten Runde n-mal gewertet wird, die 2. Runde n-2 mal etc.

Bei diesem System werden frühe Siege belohnt, da es erfahrungsgemäß schwieriger ist eine Gesamtpunktzahl in der oberen Tabellenhälfte zu erzielen anstatt (nach einer Niederlage in einer frühen Runde) über die untere Tabellenhälfte zu gehen.

Nach jeder komplett gespielten Runde wird eine neue Rangliste berechnet.

Spielergebnisse
Nach jeder komplett gespielten Runde wird eine neue aktuelle Rangliste berechnet, nach der die Auslosung zur nächsten Spielrunde vorgenommen wird.

Auslosungsmodus – Erste Runde
In der ersten Runde kann die Turnierleitung Meldungen setzen.
Hierdurch kann verhindert werden, dass die Favoriten bereits in der ersten Runde gegeneinander spielen.
Hierzu gibt es zwei verschiedene Varianten, die Spieler zu setzen:

  • Setzen auf Planpositionen:
    Hierfür wird der Spielplan von oben nach unten durchnummeriert.
    Es spielen die Positionen 1:2, 3:4, usw.
    Nun können die Spieler auf diese Positionen im Spielplan gesetzt werden.
  • Setzen auf Setzpositionen:
    Den Spielern werden gemäß ihrer Spielstärke die Setzpositionen zugeordnet, wobei der beste die Setzposition 1 erhält, der zweitbeste die Nummer 2 usw.
    Die Auslosung erfolgt nun so, dass bei 2n Meldungen die Paarungen 1:2n, 2:2n-1, … n:n+1 zustande kommen.
    Für einen Spielplan mit 8 Meldungen ergeben sich die Paarungen 1:8, 2:7, 3:6 und 4:5.

Bei ungerader Spieleranzahl kann durch das Setzen zusätzlich erreicht werden, dass eine schwächere Meldung das Freilos erhält, weil das Freilos entweder einer ungesetzten Meldung bzw. der Meldung mit der letzten Setzposition zugesprochen wird.

Bei allen auszulosenden Positionen sollte sichergestellt werden, dass in der ersten Runde keine Meldungen aus dem gleichen Verein gegeneinander spielen müssen.

Diese Erweiterung soll die Motivation der beteiligten Spieler fördern.

Auslosungsmodus – Weitere Runden
Zu jeder weiteren Runde wird versucht, jeweils Gegner mit annähernd gleicher Punktanzahl gegeneinander spielen zu lassen.
Es sollte sichergestellt werden, dass Meldungen nicht zweimal gegeneinander spielen.

Die Zuordnung der Paarungen geschieht so, dass aus den Meldungen mit gleicher Punktzahl ein Pool gebildet wird, aus dem die Paarungen zufällig ermittelt werden. Besteht ein Pool aus einer ungeraden Anzahl von Meldungen, so muss eine Meldung gegen einen Gegner aus einem niedrigeren Pool spielen.
Hierbei wird darauf geachtet, dass eine Meldung mit minimaler Anzahl an Sonderbehandlungen (i.e. Freilose oder Auslosungen in einen anderen Pool) in den niedrigeren Pool wandert.

Eine besondere Auslosung wird bei den bisher ungeschlagenen Meldungen vorgenommen, wenn sich unter ihnen gesetzte Meldungen befinden.
In diesem Fall werden die Paarungen nicht ausgelost, sondern wie im KO-System zugeordnet (1:n+1, 2:n+2, n:2n), um das vermutliche Endspiel möglichst erst gegen Turnierende stattfinden zu lassen.

Freilos
Bei ungerader Anzahl an Meldungen erhält jede Runde jeweils eine Meldung ein Freilos.
Bestenfalls sollte sicherstellen werden, dass in der ersten Runde das Freilos einem schwächeren Spieler zuerkannt wird.

In weiteren Spielrunden wird ein Spieler aus der Gruppe mit minimalen Punktzahl zufällig ausgelost.

Kein Spieler erhält im Turnierverlauf mehr als ein Freilos.

Das Spiel gegen ein Freilos wird so gewertet, als ob der fiktive Gegner die Hälfte der erreichbare Punkte erzielt hätte (z.B. 21:11), bzw. 2:0 für die Sportarten mit freiem Ergebnis (z.B. Fußball).
Bei Pétanque wird ein Freilos als 13:7 gewertet.

Zur Berechnung der Buchholzwertung wird ein Freilos so behandelt als ob das Spiel gegen den schwächsten Spieler des Turniers stattgefunden hatte, d.h. die Punktzahl des Tabellenletzten wird zur BHZ hinzuaddiert.

Vorzeitige Auslosung
Bereits vor Beendigung einer Runde kann die Folgerunde ausgelost werden.
Damit wird der Start der nächsten Runde ermöglicht, ohne dass auf das Ende des allerletzten Spiels gewartet werden muss.

Die Auslosung geht jedoch von der Rangliste zum Zeitpunkt der Auslosung aus, in der die noch nicht beendeten Spiele naturgemäß noch nicht berücksichtigt werden können. D.h. die Sieger der noch offenen Spiele werden in der Folgerunde in einem zu niedrigen Pool spielen.

Von dieser Möglichkeit soll aus diesem Grunde nur dann Gebrauch gemacht werden wenn das Warten auf das letzte Spiel den Turnierablauf stark verzögern würde.

Einsteiger und Ausfälle
In jeder Runde können (zum Beispiel verspätet eintreffende Spieler) in das Turnier einsteigen.
Sie starten mit 0 Punkten und erhalten im weiteren Turnierverlauf kein Freilos mehr.

Im Turnierverlauf kann es auch vorkommen, dass Spieler (z.B. wegen Verletzung) ausfallen.
Eine Meldung, die einmal ausgeschieden ist, kann in dieser Disziplin nicht wieder einsteigen.
Falls sie ein Spiel bestritten hat, bleibt sie in der Rangliste, erhält im weiteren Turnierverlauf jedoch keine weiteren Punkte mehr.

Das Poule-System ist eine Mischung aus dem Gruppensystem und dem KO System.

Es sieht vor, alle Meldungen in Gruppen (sogenannte Poules) von jeweils 4 Meldungen einzuteilen
Diese spielen 2 Runden im KO-System die Plätze 1 und 4 aus. Anschließend findet die sogenannte „Barrage“ statt.
Das ist das Spiel um den zweiten und dritten Platz, welches vom Verlierer des Endspiels und dem Sieger des Spieles um den letzten Platz ausgetragen wird.

Dieses System spielt eindeutig alle Plätze des Poules aus, wobei 2 Siege den Gewinner, 2 Niederlagen des 4. Platz und die Barrage die Plätze 2 und 3 bestimmen.

Im Vergleich zum Gruppensystem wird ein Spiel eingespart, da nur 5 statt 6 Spiele stattfinden.
Dafür spielt das Poule-System jedoch alle Plätze eindeutig aus; d.h. es kann nicht passieren, dass Sieg- oder Punktgleiche Meldungen vorkommen.
Dafür hat das Poule-System den Nachteil, dass eventuell eine Partie doppelt gespielt werden muss.

Auch im Poule-System ist es wichtig, starke Meldungen in verschiedene Gruppen zu setzen.
Das Setzen der Meldungen und die Auslosung erfolgt nach dem gleichen Verfahren wie im Gruppensystem.

Es gibt folgende Varianten des KO-Systems:

  1. Einfaches KO-System
    Klassische Turnierform, in der der Verlierer eines Spiels sofort ausscheidet.
  1. Doppeltes KO System
    KO-System mit Trostrunde, in der alle Spieler mit einer Niederlage spielen. Wer ein zweites Spiel verliert, scheidet aus dem Turnier aus.

In den verschiedenen Sportarten werden unterschiedliche Schemata zum wandern der Verlierer der Gewinnerseite auf die Verliererseite angewandt:
Dart: Merkursystem
Tischfußball: British Foossball Association (BFA).

  1. Vollständiges KO-System (mit Ausspielung aller Plätze)
    Alle Meldungen spielen die gleiche Anzahl von Spielen.
    Der Gewinner eines Spiels spielt mit den anderen Gewinnern der gleichen Runde um die obere Hälfte der Plätze, die Verlierer spielen die unteren Plätze aus.

Setzen
Bei allen Varianten des KO-Systems ist es besonders wichtig, die stärksten Meldungen zu setzen, damit diese erst in einer späten Spielrunde aufeinandertreffen.
Es gibt zwei Modi zur Vergabe von Setzpositionen, die bei der Definition der Disziplin festgelegt werden muss:

1 Setzen auf Setzpositionen
Die Auslosung setzt die gesetzten Meldungen an feste Positionen im Setzbaum.
Wenn zwei oder mehr Meldungen auf die gleiche Position gesetzt werden, dann wird die tatsächliche Setzreihenfolge zwischen diesen zufällig bestimmt. (Im Badminton ist so ein Setzen nach den IBF-Regeln möglich).

2 Setzen auf Planpositionen
Die Setznummern werden als Positionen im Spielplan interpretiert.
Platz 1 ist der oberste Platz, 2 der darunter, etc.
So spielen in der ersten Runde die Meldungen mit folgenden Setzpositionen gegeneinander: 1-2, 3-4, etc.

Auslosung
Die Auslosung geschieht wie folgt:

  1. Zunächst werden die gesetzten Meldungen in den Spielbaum eingetragen.
    Wenn zwei Meldungen die gleiche Setzposition haben, so wird die aktuelle Reihenfolge zufällig ausgelost.
  2. Anschließend werden die Freilose in den Spielplan eingebaut.
  3. Zuletzt werden alle nicht gesetzten Meldungen zufällig den noch freien Positionen im Spielbaum hinzugelost.
    Hierbei ist darauf zu nachten, dass Meldungen aus dem gleichen Verein möglichst in verschiedene Teile des Spielbaumes (Hälften/Viertel/Achtel, je nach Anzahl der Meldungen aus einem Verein) gelost werden.
    Damit treffen Mitglieder eines Vereins erst zu einem Zeitpunkt aufeinander, zu dem es nicht mehr vermeidbar ist.

Im Gruppensystem werden alle Meldungen in Gruppen eingeteilt.
Innerhalb dieser Gruppen spielt dann jede gegen jede.

Gruppenanzahl
Die Anzahl der Gruppen ist vor der Auslosung festzugelegen.

Setzen
Beim Gruppensystem ist es wichtig, die stärksten Meldungen in verschiedene Gruppen zu setzen.
Deshalb können bei der Anzeige der Meldungen Setzpositionen festgelegt werden.

Es gibt zwei Modi, nach denen die Meldungen gesetzt werden können:

  • Setzen auf Setzpositionen
    Die Meldungen werden in der Reihenfolge ihrer Setzpositionen im Zickzack-Muster (erst von oben nach unten, dann von unten nach oben, …) den Gruppen zugeordnet.

Im folgenden Beispiel werden 8 Meldungen auf 3 Gruppen gesetzt:
Gruppe 1: 1, 6, 7, …
Gruppe 2: 2, 5, 8, …
Gruppe 3: 3, 4, …

  • Setzen auf Planpositionen
    Die Setzposition wird als Gruppennummer interpretiert.
    D.h. alle Meldungen mit Setzposition 1 werden in die erste Gruppe gesetzt, alle 2 in die zweite und so fort.

Auslosung
Anschließend werden die übrigen Meldungen zufällig hinzugelost.
Hierbei wird darauf Idealerweise geachtet, dass Meldungen aus einem Verein in verschiedene Gruppen gelost werden. Auch in Fällen, wo dies nicht vermeidbar ist (z. B. bei 3 Gruppen und 5 Meldungen aus einem Verein) werden die Meldungen so verteilt, dass eine möglichst geringe Anzahl von Spielen innerhalb gleicher Vereine auftreten.

Rangliste
Die Kriterien zur Ranglistenberechnung können vom Turnierleiter festgelegt werden.
Wenn genau zwei Spieler die gleiche Ranglistenkriterien erfüllen, dann entscheidet der direkte Vergleich.

Das Rundensystem ist ein sehr einfaches Turniersystem, welches zur leicht organisierbaren manuellen Turnierorganisation bei großer Teilnehmeranzahl entwickelt wurde.

Das System hat nicht den Anspruch auf ein gerechtes Endergebnis und wird vorwiegend als Vorrunde für ein Hauptturnier eingesetzt.

Rundenanzahl
Bei der Definition der Disziplin muss die genaue Anzahl der zu spielenden Runden festgelegt werden.
Diese ist im wesentlichen durch die Größe des Teilnehmerfeldes und der gewünschten Anzahl an vorderen Plätzen bestimmt, die ausgespielt werden sollen.
Wenn zum Beispiel in einem 16er Teilnehmerfeld 4 Plätze ausgespielt werden sollen, so sind mindestens 2 Runden zu spielen.

Buchholzmodus
Es muss festgelegt werden, ob die Buchholzzahl (BHZ) und deren Verfeinerung (FBHZ) zur Erstellung der Ranglisten herangezogen werden sollen:

  • Die Buchholzzahl einer Meldung ist die Summe der Punkte all seiner bisherigen Gegner, d.h. sie ist ein Maß für deren Spielstärke. Haben mehrere Meldungen die gleiche Anzahl an Spielen gewonnen, so ist diejenige in der Tabelle vorne, die bisher die stärksten Gegner hatte.
  • Die Fein-Buchholzzahl ist die Summe der Buchholzzahlen aller bisherigen Gegner und ist eine Verfeinerung der Buchholzwertung.

Weitere Kriterien zur Ranglistenberechnung können vom Turnierleiter festgelegt werden.
Jedoch sollte sich vor Turnierbeginn auf eine Variante geeinigt werden, um Manipulationen auszuschließen.

Setzen
Bei der Anzeige der Meldungen können für die Meldungen Setzpositionen festgelegt werden.
Gesetzt wird so, dass die Meldungen in der Reihenfolge ihrer Setzpositionen im Zickzack-Muster (erst von oben nach unten, dann von unten nach oben, …) den Gruppen zugeordnet werden.

Im folgenden Beispiel werden 8 Meldungen auf 3 Gruppen gesetzt:
Gruppe 1: 1, 6, 7, …
Gruppe 2: 2, 5, 8, …
Gruppe 3: 3, 4, …
Bei einer manuellen Auslosung müssen die Setzpositionen für alle Meldungen nach dem obigen Muster vergeben werden. Z.B. erhalten die Spieler der ersten Gruppe die Setzpositionen 1, 6 und 7.
Anschließend werden die übrigen Meldungen den Gruppen zufällig hinzugelost.

Auslosung
Die Auslosung zu allen Runden findet zu Turnierbeginn statt.
Das Auslosungsverfahren muss sicherstellen, dass keine Paarung im Turnierverlauf doppelt vorkommt.
Die erste Runde wird nach Möglichkeit so ausgelost, dass keine Meldungen aus dem gleichen Verein gegeneinander antreten müssen.

(Zu den weiteren Runden wird per „Rutschsystem“ vorgegangen.
Durch dieses System wird sich vorgestellt, dass alle Partien auf direkt nebeneinander liegenden Spielfeldern stattfinden.
Bei ungerader Spieleranzahl rutscht nun jede Meldung genau eine Position im Uhrzeigersinn nach rechts.
Bei gerader Anzahl bleibt während der gesamten Turnierdauer genau eine Meldung an ihrer Position und alle anderen rotieren.
Dieses Auslosungsverfahren stellt sicher, dass keine Partie doppelt vorkommt und bei maximaler Rundenanzahl zuletzt jede Meldung gegen jede andere gespielt hat.)

Im Mêlée – oder auch Schleifchenturnier – werden Doppelpaarungen (oder Tripletten) mit wechselnden Partnern gespielt.

In jeder Runde werden neue Paarungen ausgelost, die dann untereinander spielen.

Die Turnierleitung versucht möglichst lange, Spieler nicht mehrfach miteinander spielen zu lassen, sodass jeder Teilnehmer mit einer großen Anzahl verschiedener Partnern spielen kann.

Die Turnierleitung gewährleistet im Idealfall, eine Gruppe von Spielern (maximal die Hälfte) zu setzen. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass eine Paarung nicht aus zwei gesetzten Spielern besteht und so immer ein gesetzter Spieler mit einem ungesetzten Spieler zusammengelost wird. Dieser Modus ist bei einem Mixed-Turnier notwendig, bei dem jeweils ein Herr mit einer Dame zusammen spielen soll.

Auslosung erste Runde
In der ersten Runde werden sowohl die zusammen spielenden Partner als auch die Paarungen zufällig gelost.
Gesetzte Spieler werden niemals zu einer Paarung zusammengestellt.

Auslosung weitere Runden
In jeder weiteren Runde werden zunächst neue Paarungen zusammengestellt.
Die Turnierleitung beachtet bei der Auslosung folgende Regeln:

  • Gesetzte Spieler werden nie zu einer Paarung zusammengestellt
  • Spieler werden nach Möglichkeit nicht mehrfach mit dem gleichen Partner zusammengelost
  • Es spielt jeweils ein guter Spieler (oberer Teil der Rangliste) mit einem schwachen Spieler.

Damit wird das Niveau der Paarungen angeglichen, was interessante Spiele erwarten lässt.

Nach der Festlegung der Teams werden die Spiele zusammengestellt.
Hierbei versucht die Turnierleitung möglichst Spieler gegeneinander spielen zu lassen, die bisher noch nicht gegeneinander gespielt haben.

Freilose
Wenn die Spieleranzahl nicht durch 4 (bzw. 6 bei Tripletten) teilbar ist, haben bis zu 3 (5) Spieler jede Runde ein Freilos.
Dieses wird für diese Spieler so gewertet, als hätten ihr Gegner die Hälfte der erreichbare Punkte erzielt (z.B. beim Pétanque 13:7).

Diese Freilose werden an diejenigen Spieler verteilt, die bisher am wenigsten gerastet haben und deren Freilos an längsten zurück liegen.
Bei gleicher Anzahl an gesetzten wie ungesetzten Spielern und bei gerader Freilosanzahl werde die Freilose gleichmäßig an die gesetzten und ungesetzten Spieler verteilt.

Wenn mehr als ein Spieler ein Freilos hat besteht für den Turnierleiter die Möglichkeit, diese Spieler z.B. in einem Einzel zu beschäftigen. Dies sollte jedoch außer Konkurrenz geschehen und hat somit keinen Einfluss auf die Rangliste des offiziellen Turniers.

Manuelle Auslosung
Standardmäßig wird die Folgerunde ausgelost, sobald eine Runde ihr letztes Spiel beendet hat.

Einsteiger und Ausfälle
In jeder Runde können (zum Beispiel verspätet eintreffende Spieler) in das Turnier einsteigen. Sie starten mit 0 Punkten.

Im Turnierverlauf kann es auch vorkommen, dass Spieler (z.B. wegen Verletzung) ausfallen. Eine Meldung, die einmal ausgeschieden ist, kann in dieser Disziplin nicht wieder einsteigen.
Falls sie ein Spiel bestritten hat, bleibt sie in der Rangliste, erhält im weiteren Turnierverlauf jedoch keine weiteren Punkte mehr.

Rangliste
Nach jeder komplett gespielten Runde wird eine neue aktuelle Rangliste neu berechnet.
Die Kriterien zur Ranglistenberechnung können vom Turnierleiter festgelegt werden.

Ein einfaches Turniersystem, das oft auch mit Zeitlimit gespielt wird.
Der Sieger eines Spiels erhält 100 Punkte, die selbst erzielten Punkte plus die Differenz zwischen eigenen und fremden Punkten.

Ein Beispiel. Formation A gewinnt gegen B 13:7.
A bekommt 100 Punkte für den Sieg, 13 für die eigenen Punkte und 6 für die Differenz (13-7) = 119.
B bekommt 7 Punkte.

Wichtig: Bei Zeitbegrenzung sind auch Ergebnisse möglich, bei denen der Sieger keine 13 Punkte hat.

In der nächsten Runde spielen die jeweils Punktbesten gegeneinander.

In Frankreich werden meist vier Runden gespielt, darum formule 4, man kann aber auch 3 oder 5 Runden spielen.

Wikipedia
Diese System wird in einigen Gegenden Frankreichs und ganz selten auch in Deutschland gespielt. Es eignet sich für Turniere mit vielen Mannschaften. Da meist mit Zeitbegrenzung gespielt wird, kann das Turnier in wenigen Stunden beendet werden. „Formule“ (fr.) heißt auf Deutsch u. a. Formel, Methode oder Vorgehen. In der Regel werden vier Runden mit Zeitbegrenzung gespielt (daher formule 4), es können aber auch drei oder fünf Runden gespielt werden.

Der Sieger einer Begegnung erhält 100 Punkte plus die eigenen Punkte plus die Differenz der eigenen Punkte und die des Gegners, der Verlierer erhält lediglich seine eigenen Punkte. Bei einem Ergebnis von 10:5 beispielsweise erhält der Sieger 115 Punkte, der Verlierer 5 Punkte. An diesem Beispiel wird auch deutlich, dass der Sieger nicht unbedingt 13 Punkte erzielen muss.

In der ersten Runde wird frei gelost. Nach den weiteren Runden wird jeweils eine Rangliste erstellt. Danach spielt der 1. gegen den 2., der 3. gegen den 4. usw.

Das ‚Elurez-System‘ ist noch nicht ganz so bekannt.
2007 wurde es von Andreas Möslein und Paul Borst entwickelt.

Bei diesem Turniermodus werden in der Vorrunde vier Spiele nach dem Schweizer System absolviert.
Das hat den Vorteil, dass man zum einen viel spielen kann, zum anderen irgendwann (zumindest theoretisch, gefühlt mitunter anders) auf ebenbürtige Gegner trifft.

Nach der Vorrunde spielen gemäß den Platzierungen jeweils vier Mannschaften das A-, B-, C-, usw.-Turnier.
Es kommen also alle ins Halbfinale und (was viel wichtiger ist) können weiterspielen.